Wie ähnlich werden wir uns beim Küssen…? Oder anders gefragt: „Nähern wir uns unserem Partner/unserer Partnerin beim Küssen wirklich an?“
Diese Frage bezieht sich nun nicht auf unsere eigenen Zellen oder auf die Hoffnung aus einem Frosch einen Prinzen zu zaubern, sondern auf das Mikrobiom in unserer Mundhöhle!
Eine holländische Forschungsgruppe ist genau dieser Frage nachgegangen und sie haben dabei 21 Paare untersucht. Dabei wurden die Kussgewohnheiten und die Kussfrequenz der Paare erhoben sowie ein standardisiertes „Kuss-Experiment“ durchgeführt. Es zeigte sich, dass wenn wir die Mitbewohner unserer Mundhöhle an unseren Partner/unsere Partnerin ein wenig anpassen wollen, dann funktioniert das nicht mit nur einem Kuss pro Tag auf die Wange. Im Gegenteil, eine ähnlichere mikrobielle Zusammensetzung im Speichel wurde vorwiegend bei jenen Paaren gefunden, die sich häufig – zumindest 9-mal pro Tag! – „richtig“ küssen und auf der Zunge scheinen diese ausgetauschten Bakterien sogar etwas länger bestehen zu bleiben! Zusätzlich wird geschätzt, dass man pro intimem Kuss (mit Zunge und über 10 Sekunden hinweg) rund 80 Millionen Bakterien mit seinem Partner/seiner Partnerin austauscht!
Wem 80 Millionen nun viel vorkommt, wir tragen täglich 4×1013 Mikroorganismen mit uns herum! Der menschliche Körper besteht zum Vergleich „nur“ aus 3×1013 Zellen…
Damit weiterhin viel Spaß beim Aufnehmen von neuen Mitbewohnern!
Eure ÖGP Youngsters
Literaturnachweis:
Shaping the oral microbiota through intimate kissing. Kort R, Caspers M, van de Graaf A, van Egmond W, Keijser B, Roeselers G. Microbiome. 2014 Nov 17; 2:41. doi: 10.1186/2049-2618-2-41.
Revised Estimates for the Number of Human and Bacteria Cells in the Body. Sender R, Fuchs S, Milo R. PLoS Biol. 2016 Aug 19;14(8):e1002533.
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