Ein „Gummy Smile“ kann für einen Patienten der Grund sein nicht zu lächeln und deswegen haben wir bei diesen Patienten eine wichtige ästhetische Herausforderung die Situation zu verbessern und dadurch das Selbstvertrauen der Patienten zu stärken. Ein Lächeln, bei dem das Zahnfleisch mehr als 2mm freiliegt, wird als Gummy Smile definiert und betrifft ca. 10% der Bevölkerung im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Ein Gummy Smile kann verschiedene Ursachen haben, wie etwa dentoalveoläre Extrusion, „altered“ passive Eruption, Überschuss des vertikalen Wachstums der Maxilla, hyperaktive Lippenmuskeln und/oder eine kurze Oberlippe. Die Behandlung eines Gummy Smile wird entsprechend der Ätiologie geplant.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die man mitunter auch kombinieren muss, um ein gutes Resultat zu erzielen. Die Gingivektomie (Entfernung von Weichgewebe) sowie die Kronenverlängerung (Entfernung von Hart- und Weichgewebe) gehören zu den Behandlungsmöglichkeiten, ebenso wie eine kieferorthopädische Therapie mitunter mit orthognater Chirurgie. Letztere bedürfen natürlich mehr zeitlichen und finanziellen Aufwands, sind jedoch empfohlen/notwendig, wenn die Position der Zähne, die dentoalveoläre Extrusion oder überschießendes vertikales Wachstums der Maxilla die Ursachen sind. Liegt hingegen eine Hypermobilität der Lippenmuskulatur vor, spielt die chirurgische labiale Transposition eine wichtige Rolle und/oder die wiederholte Anwendung von Botulinumtoxin (ca. alle 6-7 Monate).
Das folgende Fallbeispiel zeigt den Ablauf einer Behandlungsmöglichkeit:
Abbildung a und b: Patient mit deutlichem Gummy Smile; das Zahnfleisch liegt mehr als 5mm frei. Geplant wurde eine Kronenverlängerung der Zähne 13, 11 und 21 (Entfernung von Hart- und Weichgewebe), sowie Gingivektomie (Entfernung von Weichgewebe) mittels Elektrotom an den Zähnen 12, 22 und eine leichte Zahnfleischkonturierung mittels mikrochirurgischem Skalpell am Zahn 23.
Abbildung c: Zusätzlich wurden mittels Diamantbohrer die Zahnfleischpigmentierungen entfernt.
Abbildung d: Ergebnis 3 Monate nach der Behandlung; in weiterer Folge wird noch eine Korrektur der Papille zwischen Zahn 11 und 21 durchgeführt.
Literatur
Mostafa D et al. A successful management of sever gummy smile using gingivectomy and botulinum toxin injection: A case report. Int J Surg Case Rep. (2018)
Pulgaonkar R et al. Altered Passive Eruption Complicating Optimal Orthodontic Bracket Placement: A Case Report and Review of Literature.. J Clin Diagn Res. (2015)
Mantovani MB, Souza EC, Marson FC, Corrêa GO, Progiante PS, Silva CO.
Use of modified lip repositioning technique associated with esthetic crown lengthening for treatment of excessive gingival display: A case report of multiple etiologies. J Indian Soc Periodontol. 2016 Jan-Feb;20(1):82-7. doi: 10.4103/0972-124X.164746.
Dayakar MM, Gupta S, Shivananda H. Lip repositioning: An alternative cosmetic treatment for gummy smile. J Indian Soc Periodontol. 2014 Jul; 18(4):520-3