Wir, zwei Wiener Zahnärzte, haben uns durch einige Projekte in den vergangenen Jahren dazu entschlossen einen gemeinnützigen Verein zu Gründen, um weltweit Menschen in ärmeren Ländern, die kaum Chancen auf zahnärztliche Versorgung haben, diese zu ermöglichen. Bislang liegt unser Hauptaugenmerk auf Tanzania und Nepal.
Unser Fokus ist es einerseits durch Präventionsarbeit an Schulen und durch Aufklärungsarbeit mit Kindern die orale Gesundheit in diesen Gebieten zu verbessern und auch ein Bewusstsein für Mundgesundheit zu schaffen. Dies erfolgt immer durch intensive Workshops mit Kindern und Lehrern, aber vor allem auch durch das Spenden von Zahnbürsten und Zahnpasten.
Kinder werden über die richtige Putztechnik instruiert
Ein zweites Hauptaugenmerk ist die Behandlung von Patienten vor Ort. Dies erfolgt auf der Insel Zanzibar im „Kivunge“ Krankenhaus an der zahnärztlichen Abteilung. Das Dorfkrankenhaus ist ein einstöckiges Gebäude das mittels Spendengeldern vor einem Jahr erbaut wurde und der einheimischen Landbevölkerung medizinische Versorgung ermöglichen soll.
Fortbildung für einheimische Patienten
„Kivunge“ Spital auf Zanzibar
Die Behandlungen sind nicht ganz kostenfrei, aber erheblich günstiger als im Landskrankenhaus in der Hauptstadt Stonetown. Die zahnärztliche Station ist in einem separaten Gebäude mit 2 Behandlungsräumen und einem Triageraum für Voruntersuchungen.
Behandlungseinheit im „Kivunge“ Spital
Die Einheiten in den Behandlungsräumen sind schon etwas älter und nur eine ist voll funktionstüchtig. Dies bedeutet, dass nur in einem Raum Turbinen, Winkelstücke und Multifunktionsspritze zur Verfügung stehen. Im anderen kann man den Patienten auf der Einheit nur in die gewünschte Position bringen und die Lampe bei der Behandlung verwenden.
Meist beschränkt sich die Behandlung auf Extraktionen. Das Equipment für operative Zahnentfernungen fehlt jedoch zur Gänze. So müssen abgebrochene Wurzelreste bei tief kariös zerstörten Zähnen sehr aufwändig und meist mit sehr viel Gewalt und durch das zerstören des Kieferknochens mittels Bein´schen Hebels entfernt werden. Die örtlichen Behandler, die keine Zahnärzte sind, sondern ein 2-jähriges College zur Ausbildung zum ‚Dental-Therapist‘ besucht haben, sind durchaus geübt in der Entfernung solcher Zähne, jedoch geht das Behandlungsausmaß und die Ausbildung nicht über Extraktionen hinaus.
Hinzu kommt, dass die Absaugung an den Einheiten nicht funktionieren, da die Wartung sehr vernachlässigt wird. So wurde eine Technik entwickelt, bei der man einen großen Wattebausch in einer und den Hebel in der anderen Hand hält und zwischen der Kraftausübung mit dem Hebel immer wieder den Speichel und das Blut mit dem Bausch aufsaugt. Die Übersicht ist dadurch vor allem im distalen Bereich kompromittiert und erschwert das arbeiten.
Nichtsdestotrotz sind die Menschen sehr dankbar für die Schmerzbehandlung und nehmen die Leistung immer häufiger in Anspruch.
Ein dritter Aspekt in der Arbeit des Vereines ist es die Behandler vor Ort weiter auszubilden und somit den Patienten mehr Behandlungsmöglichkeiten zu ermöglichen und den Zahnerhalt zu fördern. Langsam werden erste Erfolge sichtbar und die Endodontie und Füllungstherapie auch in der täglichen Arbeit vor Ort umgesetzt. Dies ist ein langwieriger Prozess und neben der eigentlichen Behandlung ist es eine große Herausforderung Materialien und Equipment für die entsprechenden Leistungen bereitzustellen.
Wie kann ich Helfen?
Als Freiwilliger vor Ort (Dental-Camps von 2 Wochen oder `long-term´ = mehr als 3 Monate)* und mittels Sach- und Geldspenden an den Verein!
*Alle Teilnehmer müssen mit eigenen Kosten rechnen. Das Geld fliesst zur Gänze in die Entwicklungsarbeit vor Ort und „#dentisttheworld“ ist leider nicht in der Lage die Reisekosten zu übernehmen.
Mehr Informationen auf:
www.dentisttheworld.com
dentisttheworld@gmail.com