„Grenzen überschreiten in der Parodontologie“ – unter diesem Motto fand die Frühjahrstagung der DG PARO als erste Gemeinschaftstagung von DG PARO und ÖGP im Wyndham Grand Conference Center in Salzburg vom 19. bis 20.02.17 statt. Die Organisation lag beim DG PARO Junior Komitee und den ÖGP Youngsters!
Das länderübergreifende parodontologische Wochenende startete am ersten Tag mit Workshops und einem get-together im Mönchsberg 32 bevor am Samstag das Hauptprogramm mit 4 Sessions startete! In der 1.Session befassten sich Prof. Mariano Sanz (Universität Madrid) und PD Gernot Wimmer (Universität Graz) mit der plastischen Parodontalchirurgie und mit dem Vergleich von klassischen Bindegewebstransplantaten mit künstlichen Matrices zur Verbesserung der Weichgewebssituation um Zähne und Implantate.
Der zweite Teil des Vormittags stand im Zeichen der parodontalen Regeneration! Prof. Maurizio Tonetti aus Italien stellte eindrucksvoll die Möglichkeiten regenerativer Techniken dar, um eigentlich schon als „hoffnungslos“ bezeichnete Zähne doch noch zu retten; jedoch setzt dies einen an den jeweiligen Patienten individuell strikt angepassten Behandlungsplan und optimale Compliance voraus! Dr. Peter Göllner aus Bern fesselte im Anschluss die Zuhörer mindestens in ähnlicher Art und Weise: kieferorthopädische Zahnbewegungen über halbe Quadranten, durch die Kieferhöhle und das in parodontal gesunden und reduzierten Situationen – es blieb nach dieser Session nur noch die Frage: Wer braucht noch Implantate…?
Diese Frage wurde versucht am Nachmittag zu beantworten: Dr. Stefan Beuer aus Landshut beleuchtete die Möglichkeiten prä-implantologischer, knöcherner Augmentationen mittels individuell CAD-CAM-gefertigter, allogener Knochenblöcke, während dem PD Ass.Prof. Dr. Bernhard Pommer aus Wien die Einsatzmöglichkeiten und Limits kurzer Implantate gegenüberstellte.
Die vierte und abschließende Session wurde von Prof. Hannes Wachtel aus München eingeläutet. In seinem Vortrag befasste er sich mit der Problemstellung implantologischer Versorgungen bei parodontal erkrankten Patienten und wies auf den großen parodontologischen Behandlungsbedarf innerhalb der Bevölkerung hin – den Zahlen zufolge befinden sich nur etwa 2% der Patienten mit moderater bzw. schwerer Parodontitis in Behandlung! PD Christian Graetz (Universitätsklinik Kiel) präsentierte abschließend Therapielangzeitergebnisse bei Patienten mit aggressiver Parodontitis; besonderes Hauptaugenmerk legte er dabei auf die Früherkennung der Erkrankung sowie auf eine rechtzeitige und konsequente Therapie.
Kurzum die erste Gemeinschaftstagung der DG PARO und ÖGP in Salzburg begeisterte die KollegInnen aus Deutschland und Österreich auf fachlich hohem Niveau und hat hoffentlich dazu beigetragen, dass die Grenzen des Zahnerhalts richtig eingeschätzt, so manche Grenze beim Behandeln besser bewältigt und der Umgang mit Schmelz-Zement-Grenze oder mukogingivaler Grenzlinie problemlos gemeistert wird!
Wir freuen uns auf eine Fortsetzung & neue grenzüberschreitende Events mit unseren Kollegen aus Deutschland!
Die ÖGP YOUNGSTERS
(Fotso © DGParo)