Erwachsene benötigen laut den Empfehlungen der American Academy of Sleep Medicine (AASM) regelmäßig sieben oder mehr Stunden Schlaf pro Nacht. Wir wissen, dass kurzer Schlaf, gestörter Schlaf und verschobene oder unregelmäßige Schlafzeiten negative gesundheitliche Folgen haben können. Doch erhöht sich dadurch auch das Risiko einer parodontalen Erkrankung?
Eine aktuelle Studie von Park et al. (2021) konzentrierte sich auf Schlafmuster und Schlafdauer in Bezug auf Parodontitis in der koreanischen Bevölkerung. Ziel dieser Studie war es, anhand von nationalen Registerdaten den Einfluss von Schlafmustern, die sich aus individuellen Arbeitszeiten ergeben, auf die Prävalenz von Parodontitis zu untersuchen. In dieser Studie wurde festgestellt, dass Schichtarbeit signifikant mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Parodontitis einhergeht. Der Effekt der Schichtarbeit war auch deutlich größer als jener durch zu kurzen Schlaf.
In einer weiteren Studie – eine Metaanalyse von Zhou und Kollegen 2021 – haben sich die Autoren explizit mit dem Zusammenhang von Schlafdauer und Parodontitis beschäftigt. Interessanterweise lieferten sie Daten dafür, dass kurzer Schlaf alleine nicht zwingend mit dem Risiko von Parodontalerkrankungen verbunden ist.
Zusammenfassend scheint es also, dass veränderte Schlafmuster (z.B. durch Schichtarbeit) Störungen beim zirkadianen Rhythmus verursachen und das kann einen signifikanten Einfluss auf den parodontalen Status haben, scheint aber weitgehend unabhängig davon zu sein, wie viel Schlaf man insgesamt bekommt!
Literatur
Park, J. S., Jeong, Y., Jung, J., Ryu, J.- J., Lim, H.-K., Jung, S.-K., & Song, I.-S. (2021). Shift work sleep disorder is closely associated with an increased risk for periodontal disease. Journal of Clinical Periodontology, 48(8), 1066–1075.
Zhou F, Liu Z, Guo Y, Xu H. Association of short sleep with risk of periodontal disease: A meta-analysis and Mendelian randomization study. J Clin Periodontol. 2021;48:1076–1084.